Eine künstlerisch-literarische Plakatreihe zu den Gewaltverbrechen gegen Frauen.

Die Kampagne #etwaslaeuftfalsch reflektiert die Hintergründe der Gewaltverbrechen an Frauen in der Gesellschaft und beleuchtet das Thema der Femizide aus künstlerischer und aktivistischer Sicht. #etwaslaeuftfalsch nutzt und transformiert den uns alltäglich umgebenden öffentlichen Raum der Städte und Dörfer, bringt die strukturelle Dimension der geschlechtsspezifischen Gewalt in den öffentlichen Diskurs und regt zu einer Debatte an. Die Plakate irritieren, weil sie im Gegensatz zu Werbung nicht eindeutig zuzuordnen sind und doch eine eindeutige Nachricht vermitteln: Sexismus, Mehrfachdiskriminierungen und Gewalt an Frauen gehen uns alle an.

 

Die Plakatmotive von #etwaslaeuftfalsch werden stets im Dialog entwickelt. Künstler:innen tauschen sich mit diversen Expert:innen und den Kurator:innen aus, sodass das gegenseitige Lernen ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist. Ziel der Kampagne ist es, die Plakate auch zukünftig weiterzuverbreiten und Kompliz:innen für die Fortführung in anderen Städten und Regionen Europas zu finden. So wird der Fundus an Plakaten stetig erweitert. Alle Motive stehen zum Download auf dieser Webseite bereit.

Edition 1

Für die erste Ausgabe von #etwaslaeuftfalsch entstanden in den Jahren 2020-21 in Südtirol fünf zweisprachige Plakatkampagnen gegen Gewalt an Frauen (deutsch und italienisch). Die Motive gestalteten fünf Tandems, bestehend aus zehn Künstler:innen, Autori:innen und Illustrator:innen. Die fünf Plakatkampagnen nutzten flächendeckend den öffentlichen und digitalen Raum, um den Narrativen des Normalen entgegenzuwirken, um dem Schweigen zu widersprechen, und um uns an die Seite der Betroffenen zu stellen. Die Plakate sind das Ergebnis gemeinsamer Auseinandersetzungen der Künstler:innen und Autor:innen mit den Kurator:innen, lokalen Expert:innen und Aktivist:innen.

 

Etwa 4000 Plakate waren in den Monaten Juni und September 2021 auf öffentlichen Plakat- und Werbeflächen in Südtirol zu sehen. Darüber hinaus werden die Plakate der ersten Edition von Einzelpersonen, Vereinen und öffentlichen Verwaltungen national- und international weiterverbreitet.

 

Die erste Edition von #etwaslaeuftfalsch ist ein Projekt von Lungomare in Zusammenarbeit mit Kunst Meran Merano Arte und Summer School Südtirol für dramatisches Schreiben.

Künstlerische Leitung

Angelika Burtscher

Angelika Burtscher studierte Grafik- und Produktdesign an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität in Bozen und Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2003 arbeitet sie als Designerin und Kuratorin. Sie ist Partnerin des Gestaltungsbüros Lupo Burtscher und gründete 2003 gemeinsam mit Daniele Lupo den Projekt- und Ausstellungsraum Lungomare für den sie seit Beginn Ausstellungen, Projekte im öffentlichen Raum, Publikationen und Artist-in-Residency Projekte ko-kuratiert. Im Jahr 2009 absolvierte sie ein Forschungsjahr an der Jan Van Eyck Academie in Maastricht. Angelika Burtscher ist Ko-Autorin zahlreicher Bücher und Magazine u.a. Martina Steckholzer, eine Werkschau (Verlag für moderne Kunst Wien, 2020), visible – where art leaves its own field and becomes visible as something else (Sternberg Press, 2010) und der Magazinreihe Nord & – Süd – Leben, Arbeit, Wirtschaft in Südtirol (2011 – 2015).

Daniele Lupo

Daniele Lupo ist Designer und Kurator, Mitbegründer und Co-Kurator des Projektraums Lungomare seit 2003. Lungomare produziert Projekte, die mögliche Beziehungen zwischen Design, Architektur, Stadtplanung, Kunst und Theorie untersuchen und testen. Die Projekte interagieren mit kulturellen und gesellschaftspolitischen Prozessen, die sich auf die Region Südtirol beziehen. Seit 2004 ist er Mitbegründer, Mitglied und Gestalter des Studios für Design und visuelle Kommunikation Lupo Burtscher. Das Studio verfolgt in erster Linie einen multidisziplinären Designansatz und interessiert sich für die sozialen und kulturellen Auswirkungen der Projekte auf den öffentlichen Raum. Es entwickelt Projekte in den Bereichen Kommunikationsdesign, Produkt- und Ausstellungsdesign sowie kuratorische Arbeit. Seit 2019 unterrichtet er als Projektleiter im Master in Eco Social Design an der Freien Universität Bozen.

Martina Oberprantacher

Martina Oberprantacher studierte Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck sowie an der Freien Universität zu Berlin. Nach mehrjähriger Arbeitserfahrung im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung studierte sie Ausstellen & Vermitteln an der Zürcher Hochschule der Künste und arbeitete parallel dazu als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institute for Art Education der ZHdK. Ab 2013 war sie die Leiterin der Bildung und Vermittlung an der Städtischen Galerie am Lenbachhaus und Kunstbau München bis sie im Juni 2020 die Leitung von Kunst Meran Merano Arte übernahm.

Maxi Obexer

Maxi Obexer, Theaterautorin und Schriftstellerin, lebt in Berlin. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaft in Berlin. Für ihre Werke erhielt sie Preise und Stipendien, u.a. von der Akademie Schloss Solitude, der Akademie der Künste sowie den Eurodrampreis und den Robert Geisendörfer Preis für „Illegale Helfer“. Gastprofessuren am Dartmouth College, USA, an der Universität der Künste in Berlin, an der Georgetown University in Washington, DC. Sie lehrt regelmäßig am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie gründete das Neue Institut für Dramatisches Schreiben, NIDS, und die Summer School Südtirol.

Künstler:innen und Autor:innen

Edoardo MassaScriber, Illustrator

Edoardo Massa machte seinen Abschluss in Grafikdesign an der ISIA in Urbino und beschäftigt sich mit Illustration, Comics und Scribing. In den letzten sechs Jahren hat er als Schreiber mit dem Festival der Wissenschaft in Genua zusammengearbeitet. Er arbeitet in Theatern als Grafikmoderator, beispielsweise während der Tournee von Michela Murgia. Er arbeitet als Illustrator für das The Passenger Magazine von Iperborea. Seit kurzem lebt er in Bologna.

Eleonore Khuen-Belasi Dramatikerin

Eleonore Khuen-Belasi ist Dramatikerin, sowie Studentin der Philosophie. Sie wurde 2018 für das Hans-Gratzer-Stipendium am Schauspielhaus Wien nominiert. Mit ihrem ersten Stück „ruhig Blut“ wurde sie zu den Autorentheatertagen 2019 am Deutschen Theater Berlin eingeladen. Die Uraufführung fand am Deutschen Theater mit einer Produktion des Schauspielhauses Graz statt. Das Stück erschien in der Theateranthologie „Dramatische Rundschau 02“ beim S. Fischer Verlag. Ihr zweites Stück „Himmel und Hirn“ erschien im März 2021.
Sie erhielt verschiedene Arbeits- und Aufenthaltsstipendien u.a. vom Bundesministerium für Kunst/Kultur Österreich, dem Deutschen Literaturfonds, der Provinz Südtirol und dem Literarischen Colloquium Berlin. Zurzeit schreibt sie an ihrem dritten Stück und an ihrer Masterarbeit. Sie lebt und arbeitet in Wien.

Gülbin Ünlü Künstlerin

Gülbin Ünlü lebt und arbeitet in München, wo sie an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Markus Oehlen Malerei studierte und 2018 ihr Diplom absolvierte, für das sie mit dem Preis der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung ausgezeichnet wurde. Sie ist Teil der Künstlerkollektive T.A.G. und VKP und arbeitete als Komiteemitglied des Kunstraums Lothringer13 FLORIDA. Ünlü’s künstlerische Praxis zelebriert das Mash-up, was sich nicht zuletzt in ihrem interdisziplinären Ansatz zeigt, der künstlerische Kollaborationen, Foto- und Videoarbeiten, Installationen, Performances, Musik und Malerei umfasst. Seit 2016 hat Ünlü verschiedene Künstler:innenbücher und Musikalben veröffentlicht und ihre Arbeiten wurden u.a. 2020 in der Pinakothek der Moderne München ausgestellt.

Ingrid Hora Visuelle Künstlerin

Ingrid Hora ist eine visuelle Künstlerin, die 1976 in Bozen, Italien, geboren wurde und in Berlin lebt und arbeitet. In ihrer multidisziplinären künstlerischen Produktion, die von performativen Interventionen, Installation, Zeichnung bis hin zu Video und Fotografie reicht, inszeniert Hora Experimente, die sozio-politische Bedingungen in Frage stellen, Kollektivität herausfordern und die Art und Weise, wie demokratische Prozesse zustande kommen.

Oft ausgehend von sehr kontextspezifischen Kenntnissen, lokal verwurzelten Traditionen oder historischen Wendepunkten, entwickelt Ingrid Hora künstlerische Interventionen, die neue temporäre Netzwerke etablieren, indem sie kollektive Momente des Miteinanders schaffen.
Objekte, Zeichnungen oder skulpturale Elemente sind die Requisiten für kollektive performative Interventionen – oft im öffentlichen Raum inszeniert – die die Künstlerin durch eine Reihe von grundlegenden Anweisungen orchestriert.
Die Frage nach dem menschlichen Teil eines Kollektivs und seinem Eifer, außerhalb seines individuellen Bereichs zu agieren, und wie ein Kollektiv außerhalb seines gemeinsamen Kontextes agiert, wenn eine Reihe von Normen zusammenbricht, steht im Mittelpunkt vieler von Ingrid Horas Projekten. Der künstlerische Prozess selbst ist oft ein kollektiver Schöpfungsakt, in dem die Künstler*innen den Dialog mit anderen Disziplinen wie Tanz, Literatur oder Musik suchen.

Maxi ObexerAutorin

Maxi Obexer, Theaterautorin und Schriftstellerin, lebt in Berlin. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaft in Berlin. Für ihre Werke erhielt sie Preise und Stipendien, u.a. von der Akademie Schloss Solitude, der Akademie der Künste sowie den Eurodrampreis und den Robert Geisendörfer Preis für „Illegale Helfer“. Gastprofessuren am Dartmouth College, USA, an der Universität der Künste in Berlin, an der Georgetown University in Washington, DC. Sie lehrt regelmäßig am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie gründete das Neue Institut für Dramatisches Schreiben, NIDS, und die Summer School Südtirol.

Rosalyn D’Mello Feministische Autorin

Rosalyn D’Mello (sie/ihr) ist eine feministische Autorin, Kunstkritikerin, Kolumnistin, Essayistin, Herausgeberin und Forscherin. Sie ist die Autorin von „A Handbook for My Lover“ (HarperCollins India – 2018). Sie schreibt eine wöchentliche feministische Kolumne für Mid-Day, eine vierzehntägige über zeitgenössische Kunst für STIR und trägt regelmäßig zu OPEN bei. Sie ist eine Ocean Fellowship Mentorin für 2021. Dank eines Forschungsstipendiums der India Foundation for the Arts arbeitet sie derzeit an einem Buch für Oxford University Press, das auf ihren Besuchen in südasiatischen Künstlerateliers basiert. Ihre freiberuflichen Texte wurden international veröffentlicht und in Anthologien aufgenommen. Sie wird von David Godwin Associates vertreten. Rosalyn ist in Mumbai aufgewachsen und hat fast ein Jahrzehnt in Delhi gelebt. Heute lebt sie in Südtirol, wo sie den strengen alpinen Wintern trotzt, indem sie ihre sinnlichen Erinnerungen an die Sonne Goas nutzt.

Senthuran Varatharajah Schriftsteller

Senthuran Varatharajah, geboren 1984 in Jaffna, Sri Lanka. Studium der Philosophie und ev. Theologie in Marburg, Berlin und London. 2016 Veröffentlichung des mehrfach ausgezeichneten Debütromans. „Vor der Zunahme der Zeichen“ im S. Fischer Verlag. Varatharajahs zweiter Roman „Rot“ (Hunger) erscheint im Frühjahr 2022, ebenfalls bei S. Fischer.

Sophie Utikal Textil-Künstlerin

Sophie Utikal (1987, USA) wurde im selben Jahr geboren, in dem Gloria E. Anzaldúa Borderlands“ veröffentlichte. Seitdem hat sie an vielen Orten gelebt und schloss 2019 ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien ab. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin, Neukölln.

In ihren Arbeiten kombiniert Utikal Textilfragmente zu Selbstporträts in großformatigen Stoffbildern, bei denen der schwarze Faden sichtbar bleibt – eine generationenübergreifende Nähtechnik, die die Frauen ihrer Familie in Kolumbien anwenden. Ihre Verwendung von Textilien, die die Negativform ihres Körpers darstellen, kombiniert sie mit Anzaldúas Methode der Autohistorie. Tränen, Wasserfälle, Flüsse und Ozeane durchdringen ihre Körper, um Geschichten zu erzählen, die auf traumatischen, aber auch angenehmen Erfahrungen der Migration und Selbstermächtigung als farbige Frau in Deutschland basieren. Ausgehend von einer dekolonialen Perspektive widmet sie sich in ihren textilen Arbeiten Formen der Entfaltung körperlichen Wissens, die über Rationalität wie Fühlen, Wahrnehmen und Sein hinausgehen. Sie sucht ständig nach einem neuen Bewusstsein, das den Körper als Akteur in einen möglichen Heilungsprozess einbezieht.

Teresa SdralevichGrafikerin, Illustratorin

Teresa Sdralevich, Grafikdesignerin, freischaffende Illustratorin und Autorin, lebt und arbeitet in Belgien. 1969 in Mailand geboren, zog sie nach ihrem Abschluss in Politikwissenschaften an der Universität Bologna 1994 nach Brüssel, wo sie kurzzeitig Kurse in Grafikdesign und Illustration besuchte. 2005 richtete sie in der belgischen Hauptstadt eine Siebdruckwerkstatt ein, die auch anderen Künstler:innen offen stand. Ihre Lieblingsthemen sind sozialer, politischer und kultureller Natur, die sie mit der Gestaltung von Plakaten, für die sie Texte und Bilder konzipiert, aufgreift.

Neben Verbänden und öffentlichen Institutionen arbeitet sie auch mit Verlagen und Zeitschriften zusammen. Sie leitet regelmäßig Workshops in Museen, Akademien und auf Festivals in ganz Europa und darüber hinaus. Ihr neuestes Buch, „Poster Power! Great Posters and How to Make Them“ (Cicada, 2017) ist in Italien bei Corraini erschienen.

Wissal Houbabi Aktivistin, Künstlerin

Wissal Houbabi. Aktivistin, Künstlerin und Schriftstellerin. Assoziierter Expertin von „Razzismo Brutta Storia“. Mitbegründerin des Kunstkollektivs ZufZone aus Triest. Sie veröffentlichte das „Manifesto per l’antisessismo del rap italiano“ für EUT und eine Untersuchung über Hip-Hop- „Pimpologie“ für PalGrave MacMillan. Sie hat für VICE-Noisey, Jacobin und Agenzia X geschrieben und ist eine der Autorinnen von Future (effequ). Sie schreibt über Antirassismus, Feminismus, Hip-Hop und Identität.
Sie war Zweitplatzierte beim Alberto- Dubito- Nationalpreis für Lyrik mit Musik 2019. Wissal hat mit ihren Gedichten an nationalen Veranstaltungen und Festivals, Projekten mit IUAV, Cantieri Meticci und anderen teilgenommen. Sie hat ihre Zeichnungen und Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, unter anderem auf der Turiner Buchmesse, 2017.

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Edition 2

Aufbauend auf einer ersten Edition (Südtirol, 2021) entstanden 2022 drei Kampagnen gegen Gewalt an Frauen, welche das Thema aus künstlerischer und aktivistischer Sicht speziell für den Raum Tirol beleuchten. Viele Menschen sind sich über die Zahlen nicht bewusst, und wissen nicht, dass im Schnitt in Österreich jeden 5. Tag eine Frau getötet wird. Die Femizide bilden jedoch nur die Spitze des Eisbergs, denn die Formen von Gewalt an Frauen sind unzählige, angefangen von physischer, über psychische, sexualisierte und ökonomische, bis hin zu struktureller Gewalt.

 

Die Plakate der drei Künstler:innen Aldo Giannotti, Stefanie Sargnagel und Kateřina Šedá thematisieren Gewaltverbrechen gegen Frauen und sprechen unterschiedliche Aspekte der Gewalt gegen Frauen an. Sie sind direkt und konfrontieren Menschen im öffentlichen Raum auf unmittelbare Weise. Mit Ironie und Sarkasmus finden sie eine Sprache für etwas, worüber nicht gerne gesprochen wird. Jeder der drei Kampagnen mit insgesamt fünf Motiven liegt ein kollaborativer Prozess zwischen Künstler:innen, Kurator:innen und Vertreter:innen von Gewaltschutzorganisationen zugrunde. Um die Auseinandersetzung mit dem Thema zu vertiefen und eine intensivere Beschäftigung zu ermöglichen, erfolgt in Tirol ein Vermittlungsprogramm in Form von Haltestellengesprächen. Mehr zu den Terminen im Oktober und November 2022 auf www.lungomare.org

 

Die zweite Edition des Projekts wird im Rahmen von Kunst im Öffentlichen Raum Tirol 2022 entwickelt.

Künstlerische Leitung

Angelika Burtscher

Angelika Burtscher studierte Grafik- und Produktdesign an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität in Bozen und Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2003 arbeitet sie als Designerin und Kuratorin. Sie ist Partnerin des Gestaltungsbüros Lupo Burtscher und gründete 2003 gemeinsam mit Daniele Lupo den Projekt- und Ausstellungsraum Lungomare für den sie seit Beginn Ausstellungen, Projekte im öffentlichen Raum, Publikationen und Artist-in-Residency Projekte ko-kuratiert. Im Jahr 2009 absolvierte sie ein Forschungsjahr an der Jan Van Eyck Academie in Maastricht. Angelika Burtscher ist Ko-Autorin zahlreicher Bücher und Magazine u.a. Martina Steckholzer, eine Werkschau (Verlag für moderne Kunst Wien, 2020), visible – where art leaves its own field and becomes visible as something else (Sternberg Press, 2010) und der Magazinreihe Nord & – Süd – Leben, Arbeit, Wirtschaft in Südtirol (2011 – 2015).

Veronika Hackl

Veronika Hackl ist Sozialwissenschaftlerin und Kulturarbeiterin. Ihre Arbeit bewegt sich stets im Spannungsfeld zwischen Kuration, Vermittlung, Produktion und Forschung. Sowohl auf theoretischer, als auch auf praktischer Ebene beschäftigt sie sich mit Community Art, Participatory Video, diskriminierungskritischer Kunstpraxis und kollaborativen Prozessen. Sie setzt sich mit urbanen und gesellschaftlichen Fragen künstlerisch in mehreren Kollektiven auseinander, u.a. Admirabel – Was kostet? (2016-17) , Mein letztes Auto (2019-20) und Stadt//schichten (2021-22). Zwischen 2013 und 2020 kuratierte und kreierte sie Kunstprojekte in der Nachbarschaft für den Stand 129 am Viktor Adler Markt und das Kulturhaus Brotfabrik in Wien Favoriten. Von 2020 bis 2021 arbeitete sie für das Social Design Studio an der Universität für Angewandte Kunst Wien mit Schwerpunkt in Floridsdorf. Die Zusammenarbeit mit Lungomare begann während eines mehrmonatigen Arbeitsaufenthalts in Bozen im Herbst 2021.

Daniele Lupo

Daniele Lupo ist Designer und Kurator, Mitbegründer und Co-Kurator des Projektraums Lungomare seit 2003. Lungomare produziert Projekte, die mögliche Beziehungen zwischen Design, Architektur, Stadtplanung, Kunst und Theorie untersuchen und testen. Die Projekte interagieren mit kulturellen und gesellschaftspolitischen Prozessen, die sich auf die Region Südtirol beziehen. Seit 2004 ist er Mitbegründer, Mitglied und Gestalter des Studios für Design und visuelle Kommunikation Lupo Burtscher. Das Studio verfolgt in erster Linie einen multidisziplinären Designansatz und interessiert sich für die sozialen und kulturellen Auswirkungen der Projekte auf den öffentlichen Raum. Es entwickelt Projekte in den Bereichen Kommunikationsdesign, Produkt- und Ausstellungsdesign sowie kuratorische Arbeit. Seit 2019 unterrichtet er als Projektleiter im Master in Eco Social Design an der Freien Universität Bozen.

Künstler:innen

Aldo GiannottiKünstler

Aldo Giannotti (*1977 in Genua, Italien) ist Künstler und lebt und arbeitet seit 2000 in Wien. Er studierte an der Accademia di Belle Arti di Carrara (Italien), der Academy of Fine Arts Wimbledon (England) und der Akademie der Bildenden Künste in München (Deutschland). Das Zeichnen nimmt in der künstlerischen Praxis von Aldo Giannotti zur Kommunikation von gesellschaftspolitischen Konzepten eine zentrale Rolle ein. Der Künstler ist ein scharfsinniger und kritischer Beobachter und für seine meist ortsspezifischen Werke bedient er sich verschiedenster Ausdrucksformen wie Zeichnung, Fotografie, Video, Installation und Performance.

 

Seine Arbeit wurde in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, wie z.B. zuletzt im MAMbo – Museo d’Arte Moderna in Bologna, Projektraum Viktor Bucher Wien, Kunstpavillon München, Mumok in Wien, Radvila Palace Museum of Art in Vilnius, Kunsthaus Graz, Albertina Wien, Galerija Škuc in Ljubljana, Taxis Palais Kunsthalle Tirol.

Kateřina ŠedáKünstlerin

Kateřina Šedá (*1977 in Brno) ist Künstlerin und lebt und arbeitet in Brno. Sie studierte an der Academy of Fine Arts in Prag. Die Arbeit von Kateřina Šedá steht der sozialen Architektur nahe und ihr Interesse gilt Gemeinschaften und sozial konzipierten Ereignissen, an denen oft Dutzende oder Hunderte von Menschen beteiligt sind, die nichts mit Kunst zu tun haben. Die Veranstaltungen finden meist direkt in den Dörfern oder auf den Straßen der Städte statt. Das Experimentieren mit zwischenmenschlichen Beziehungen hat zum Ziel, die Beteiligten von ihren Stereotypen oder ihrer sozialen Isolation zu befreien. Die Arbeiten der Künstlerin sprechen vom Zugehörigkeitsgefühl und der Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und hinterfragen kritisch das Konzept „Heimat“.
Ihre Projekte entwickelte sie aktuell im Artpark Buffalo Niagara in den USA, im Milton Keynes Art Centre in England und für Kunst und Bau in Zürich. Weitere Projekte zeigte die Künstlerin im LIAF in Norwegen, im IHME in Helsinki, in der Architekturbiennale in Venedig und im MMOMA in Moskau.

Stefanie SargnagelAutorin, Cartoonistin

Stefanie Sargnagel (*1986 in Wien) ist freie Autorin und Cartoonistin. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Von 2009 bis 2012 publizierte sie das Fanzine “Extrem deprimierende Zines”. Ab 2013 erschienen ihre Bücher: “Binge Living” (2013), “Fitness” (2015), “In der Zukunft sind wir alle tot” (2016), “Statusmeldungen” (2017) und “Dicht” (2020). Sie zeichnet regelmäßig Cartoons für den Falter, die Frankfurter Allgemeine Quarterly, den Augustin und die WIENERIN. Ihre Reportagen erscheinen im Bayerischen Rundfunk, in der ZEIT, im VICE und in der Süddeutschen Zeitung. 2016 gewannt sie den Publikumspreis beim Ingeborg Bachmann Preis, 2017 den Sonderpreis des österreichischen Kabarettpreises und 2019 den Förderpreis des Sondermann-Preises für komische Kunst. Sie ist Mitglied der Autorinnengruppe Wiener Grippe und der Burschenschaft Hysteria.

Beteiligte Institutionen

Frauenzentrum Osttirol

Beratung für Mädchen und Frauen

Das Frauenzentrum Osttirol berät und begleitet Mädchen und Frauen in schwierigen Lebenssituationen und unterstützt sie bei der Entwicklung ihrer Entscheidungsfähigkeit und der Durchsetzung ihrer Bedürfnisse. Ein wesentliches Anliegen dabei ist es, die gesellschaftlich bedingte Diskriminierung von Frauen sichtbar zu machen und sie in ihrer Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit zu fördern und zu stärken. Die Beraterinnen stehen auf der Seite der Klientin, das Beratungssetting beruht auf Anonymität, Vertraulichkeit und Freiwilligkeit.

 

Das Frauenzentrum Osttirol ist Opferschutzeinrichtung des Landes Tirol und Frauenservicestelle des Bundes. Als interdisziplinäre Team bietet Begleitung und Beratung auf juristischer Ebene, bietet Workshops und Beratung für Mädchen an und setzt sich in der Präventionsarbeit ein.

Mannsbilder Tirol

Beratung für Männer und Burschen

Der unabhängige Verein Mannsbilder bietet kostenlose und vertrauliche Beratung für Männer und Burschen in fünf Bezirken Tirols. Sowohl der Trägerverein als auch die Beratungsstellen sind an keine politische Partei und deren Ideologie oder an eine Religion gebunden. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht nur die konkrete einzelne Person, der Mann oder der männliche Jugendliche, der Hilfe und Begegnung sucht. Der Verein ist auch Bildungs- und Begegnungszentrum mit Fortbildungsmöglichkeiten und Reflexionsgruppen exklusiv für Männer.

Frauen gegen VerGEWALTigung

Beratung und Sensibilisierung zu sexualisierter Gewalt

Die Beratungsstelle Frauen gegen VerGEWALTigung gibt es bereits seit 1982. Sie ist eine Fachstelle zum Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen* und Mädchen ab 16 Jahren und eine staatlich anerkannte Opferschutzeinrichtung. Gegründet als 24-Stunden-Notruf, entwickelte sich im Lauf der Jahre eine Beratungsstelle, die zusätzliche Schwerpunkte in der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit setzt. Im Verein Frauen* gegen VerGEWALTigung arbeiten ausschließlich Fachfrauen*. Grundlage der Arbeit ist eine feministische und sozialpolitisch aktive Haltung. Die Einrichtung ist ein unabhängiger, parteipolitisch und konfessionell ungebundener Verein und wird aus öffentlichen Mitteln finanziert.